MotoGP: Die WM der Biker
Der MotoGP ist die Weltmeisterschaft der Motorradfahrer. Die Veranstaltung ist die Königsklasse im Motorradsport und wird seit 1949 durchgeführt. Dabei wird der WM-Titel in mehreren Klassen vergeben. Der MotoGP-Weltmeister wird in der Klasse mit Motoren um die 1000 Kubikzentimeter ermittelt, während im Moto 2 die Motoren 600 Kubik haben und die Moto 3-Klasse den 250-Kubikzentimeter-Motorrädern vorbehalten ist.
Regeln immer wieder verändert
Organisiert wird der MotoGP von der Federation Internationale de Motocyclisme FIM, die aber der Firma Dona Sports die kommerziellen Belange übertragen hat. Die FIM ist aber nach wie vor für das Reglement zuständig. Die Geschichte des Grand Prix ist vor allem von Regelveränderungen bestimmt. So wurden Ende der 60er Jahre die Zahl der Gänge auf sechs limitiert und in den meisten Klassen wurden zwei Zylinder vorgeschrieben, nur die 350- und 500-Kubikzentimeter-Motorräder durften vier Zylinder haben. Im Jahr 2007 begrenzte man den Hubraum auf höchstens 800 Kubikzentimeter, auch weil es zuvor eine Kostenexplosion in der Entwicklung gegeben hatte und viele Teams nicht mehr mithalten konnten. Erst im Jahr 2012 wurde die bislang beliebte 125er-Klasse durch die 250er ersetzt – zuvor kam die 600-Kubikzentimeter-Klasse als Moto2 ins Spiel.
Eines der großen Probleme bei der Motorradweltmeisterschaft ist der Leistungsunterschied zwischen den Werkteams und den freien Teams. Während die Teams der meisten Hersteller fast unbegrenzte Ressourcen haben, müssen die unabhängigen Teams sparsam mit den Sponsorengeldern umgehen. Ein Fahrer muss heute etwa 2,6 Millionen Euro in eine Maschine investieren.
Reifenwechsel nur in den Pausen
Beim MotoGP werden pro Veranstaltung drei Rennen gefahren, um den Gesamtsieger eines Rennens zu ermitteln. Jedes Einzelrennen dauert knapp 45 Minuten. Die Pausen zwischen den Einzelrennen können genutzt werden, um die Reifen zu wechseln und die Maschinen wieder zu betanken.
Der erfolgreichste Rennfahrer in der Geschichte des GP war Giacomo Agostini, der fünfzehn Mal die WM gewann – acht Mal in der 500er Klasse und sieben Mal in der 350er Klasse. In den vergangenen Jahren war Valentino Rossi am erfolgreichsten. Er gewann neun Titel, sechs davon sind MotoGP-Titel, die anderen in der 500-, in der 250-Kubikzentimeter-Klasse und mit einer 125-Kubik-Maschine.
Insgesamt gibt es neunzehn Rennen (Stand 2019), die in sechzehn Ländern stattfindet.
In Deutschland wird auf dem Sachsenring gefahren, der Saisonauftakt findet in Bahrain statt, das Finale in Spanien, wo auch noch drei weitere Rennen durchgeführt werden.
In 2018 fand erstmals ein Rennen im thailändischen Buriram statt.
Einer der ältesten Kurse ist der Masaryk Circuit in Tschechien, der seit 1993 genutzt wird. Nur der Circutio de Jerez in Spanien ist noch länger dabei.